Glückliche RSV-Volleyballer auf dem NDM-Siegerpodest
Am Wochenende richtete der Verein „Hamburger Turnerschaft von 1816“ die Norddeutschen Meisterschaften der U14 VolleyballerInnen aus. Der sehr gut vorbereitete Wettkampf sollte eine „Generalprobe“ darstellen, denn der Verein ist aus Anlass seines 200jährigen Bestehens ebenfalls Ausrichter der Deutschen Meisterschaften der männlichen U14.
Für Norddeutsche Meisterschaften qualifizieren sich Landes- und Vizemeister der drei nördlichen Bundesländer. In der Gruppenphase am Sonnabend startete der Rehnaer SV als Vizelandesmeister in Gruppe B gegen den Hamburgmeister Eimsbüttler TV, und das Spiel sollte ein wahrer Krimi werden. Sehr nervös beginnend liefen die Rehnaer gleich einem ordentlichen Punkterückstand hinterher. Eimsbüttel griff gut an, brachte scharfe Aufschläge ins Feld und raste zum 10:3 und schließlich gar 14:6 davon. Viele Fehler auf Rehnaer Seite halfen ihnen dabei. Doch die Rehnaer gaben nicht auf. Als Jupp Nachtigall einen cleveren Ball „mit Auge“ aufs gegnerische Parkett zum zehnten RSV-Punkt (10:17) pritschte, schien der Knoten geplatzt zu sein, denn jetzt begann eine furiose Aufholjagd. Punkt für Punkt verringerte das RSV-Team mit einer kämpferischen und spielstarken Mannschaftsleistung den Abstand zum Gegner, und schließlich stand es 20:20. Der ETV wurde vom guten Lauf des RSV förmlich überrollt und fand kein Gegenmittel. Das RSV-Team erspielte sich den kaum noch für möglich gehaltenen 25:22-Satzsieg und jubelte. Doch erst mit zwei gewonnenen Sätzen hat man ein Spiel gewonnen, es war also immer noch alles offen. Leider startete der RSV auch in den 2.Satz mit einem ordentlichen Rückstand (0:4; 1:7) und erschuf sich damit keine gute Grundlage für einen Sieg. Auch diesmal gelang erstaunlicherweise eine tolle Aufholjagd zum zwischenzeitlichen 13:13-Gleichstand, doch diesmal konnte der ETV auch das Satzende für sich entscheiden und gewann 25:19. Vor dem Tiebreak appellierte Trainerin Heike Grevsmühl an die vollste Konzentration ihrer Spieler, die sich trotz starker Blockarbeit und scharfer Angriffe immer wieder mit eigenen Fehlern das Leben selbst schwer machten. Die Aussprache schien zu wirken, denn endlich wurde dem Gegner kein Vorsprung „gewährt“, begann das Spiel bis zum 5:5 sehr ausgeglichen. Doch mit einem Aufschlagass (Jupp), einem Ball auf die Lücke (Luca), einem „Fast-Ass“ (Silas) und einem harten Angriffsschlag (Jonathan) lag der RSV 10:5 vorn und gab den Sieg durch konzentriertes Weiterspielen nicht mehr her. 15:12 lautete der Endstand. Nicht nur die mitgereisten Eltern waren begeistert und stolz auf den Kampfgeist ihrer Söhne, auch die Trainerin freute sich riesig: „Eine ganz starke Kampfleistung der Jungs, die nie aufgegeben und großen Teamgeist bewiesen haben. Sie haben aus Fehlern der Vergangenheit gelernt, dass ein Vorsprung bzw. Rückstand noch lange nicht bedeutet, dass man den Satz gewonnen oder verloren hat. Das war super!“ Auch das fleißige Training von Block und Angriff in Vorbereitung der NDM hatte sich ausgezahlt. Die Rehnaer verzeichneten viele Blockerfolge, v.a. Silas Wiechert, der mittels guten Timings etliche gegnerische Angriffe abblockte sowie der Längste im Team, Jonathan Helms, der mit sehr guter Blocktechnik und auch mit seinen harten Angriffsschlägen punktete. Einen ganz großen Anteil am Sieg hatte natürlich auch Jupp Nachtigall, der zwar aufgrund seiner geringeren Größe nicht blockte, aber die Gegner immer wieder zur Verzweiflung brachte mit seinen clever in Lücken gespielten Bälle, tollen Pässen und einer starken Übersicht auch in der Abwehr. Auch der vierte Stammspieler Luca Niemann, wie Jupp eigentlich noch U13-Spieler, hatte nach den anfänglichen Schwierigkeiten des gesamten Team eine tolle spielerische Leistung gezeigt, die diesen Sieg gegen den starken Gegner, der sich immerhin eine Teilnahme am Finale zum Ziel gesetzt hatte, möglich machte. Um dieses Ziel noch erreichen zu können, pokerte der ETV-Trainer im letzten Gruppenspiel seiner Mannschaft, setzte dort seine Auswechselspieler ein und verlor gegen TSV Neustadt (Vize Schleswig-Holstein). Damit belegte Eimsbüttel Gruppenplatz 3 und hätte mit dem Sieg im Überkreuzspiel gegen den Zweiten der Gruppe A nicht den haushohen Favoriten Schweriner SC als Halbfinalgegner.
Der Rehnaer SV konnte und wollte diesem unüberwindbaren Halbfinalgegner auch aus dem Weg gehen, indem man das letzte Gruppenspiel gewann. Das hatte natürlich auch Gruppengegner TSV Neustadt vor, doch der RSV knüpfte an seine Spielstärke im Tiebreak gegen ETV an und gewann 2:0 (17;22). Hier bekamen auch die Wechselspieler Dominik Riedel und Kevin Bölke die Möglichkeit, in Kurzeinsätzen ihr Können unter Beweis zu stellen.
Am Sonntagmorgen hatten die Rehnaer als Gruppensieger und damit Halbfinalist die Muse, ihren kommenden Gegner in dessen Überkreuzvergleich (Gruppen- Zweiter A gegen – Dritter B) zu beobachten. Das sollte Gastgeber HT16 sein, der sich gegen Eimsbüttel 2:0 durchsetzen konnte.
Mutig ging das RSV-Team in das Halbfinale, lag allerdings nach 4:4 plötzlich 4:9 zurück, kämpfte sich wieder fast heran (8:10), doch wieder setzte sich HT16 ab. Leider auch mithilfe einiger unklarer Entscheidungen des heimischen Schiedsrichters, die nicht immer nachvollziehbar waren und bei so einigen Zuschauern den Eindruck der Parteilichkeit hervorriefen. „Schade“, so Trainerin Grevsmühl, „dass ein Schiedsrichter ein eigentlich schönes und spannendes Spiel junger Volleyballer so beeinflusst. Das hatte die Heimmannschaft eigentlich gar nicht nötig, denn die Jungen waren ein spielstarker Gegner mit harten Aufschlägen und guter Angriffsleistung und Abwehr.“ Und so fehlten dem RSV am Ende beider Sätze ein paar Punkte (21:25; 18:25), und die Niederlage trug einen kleinen faden Beigeschmack.
Trotzdem ging der RSV mit großem Engagement in sein letztes NDM-Spiel, denn nun ging es darum, die Bronzemedaille und einen Platz auf dem Siegerpodest zu erkämpfen. Mit der VG Flensburg-Adelby wartete im Spiel um Platz 3 der Schleswig-Holstein-Meister, der sein Halbfinale gegen den Schweriner SC verloren hatte. Auch dieses Spiel verlangte den RSV-Spielern alles ab. Die knappen Satzstände von 27:25 und 25:23 zeugen davon, wie umkämpft es war. Letztlich war die bessere Angriffsleistung der Rehnaer ausschlaggebend für deren Sieg.
Zur Siegerehrung sah man strahlende RSV-Volleyballer auf dem Siegerpodest, die stolz auf ihre Leistung sein konnten. Jupp, Janne (der diesmal leider aufgrund einer Verletzung im letzten Training zum Zuschauen verurteilt war, seine Trainerin aber durch Protokollieren der Spiele tatkräftig unterstützte), Luca und Dominik haben in 3 Wochen bei den NDM der U13 (21./22.Juni in Neubrandenburg) noch einmal die Möglichkeit, eine Medaille zu erringen.
Platzierung Norddeutsche Meisterschaft 2016
1. Schweriner SC
2. HT16
3. Rehnaer SV
4. VSG Flensburg-Adelby
5. TSV Neustadt
6. Eimsbütteler TV
Der Schweriner SC und die HT16 vertreten Norddeutschland bei den Deutschen Meisterschaften am 18./19. Juni in Hamburg – Wandsbek.
|