Mit vielen neuen Spielerfahrungen kehrten unsere U16-Volleyballer von den Norddeutschen Meisterschaften in Hamburg zurück. Qualifiziert hatte sich das Team bereits Ende Februar mit dem 2.Platz bei den Landesmeisterschaften Mecklenburg-Vorpommerns. Nun musste sich zeigen, ob sich das fleißige Trainieren von Angriff, Block und Abwehr sowie der Spieltaktik mit Läufersystem gelohnt hat. Im Sportkomplex des Landesleistungszentrums Volleyball in Hamburg-Dulsberg bestritten die sechs Mannschaften der Nordregion, nämlich die Landes- und Vizelandesmeister aus Hamburg, Schleswig-Holstein und MV am ersten Wettkampftag in zwei Staffeln ihre Gruppenspiele. Wir trafen zuerst auf Gastgeber HT Barmbeck-Uhlenhorst. Vollkommen unerwartet gewann unser Team den ersten Satz 25:23 – was für ein Turnierstart! Im 2.Satz waren die Köpfe wohl noch zu sehr mit diesem Sieg beschäftigt, denn plötzlich klappte die Annahme nicht mehr, wir lagen gleich weit zurück, auch Auszeiten halfen nicht und das Spiel wurde zum Desaster: 5:25 war doch eine sehr deutliche Antwort des Hamburger Landesmeisters. Im Tiebreak konnten die Jungen zum Glück wieder zum Spiel zurückfinden, das 11:15 zeugt trotz Niederlage von einem spannenden Kampf auf Augenhöhe. Im nächsten Gruppenspiel stand der Kieler TV, Vize-Landesmeister Schleswig-Holsteins, auf der anderen Spielfeldseite. Mit einer starken spielerischen Leistung gewannen Jupp und seine Teamkollegen 2:0 (23; 18) und hatten sich damit eine gute Startposition für die Zwischenrunde um den Einzug ins Halbfinale geschaffen. Unsere Stammformation heute: Ben, Jupp, Finn, Luca, Nicki, Johann (bzw. Jonas für Finn oder Johann). Wir übernachteten im Clubhaus der HTBU, ganz in der Nähe aßen wir beim Grillmaster Abendbrot. Dann gabs noch das Video vom gewonnenen Spiel gegen Kiel als Motivation, bevor 22:30 Uhr Nachtruhe war. Am Sonntagmorgen bekamen wir leckeres Frühstück in der Sporthalle und um 9:30 Uhr wurde das Spiel gegen den Gruppendritten der anderen Staffel, Halstenbeker TV, angepfiffen. Hochmotiviert gestartet, lag unser Team dann aber doch recht schnell 6:10 und 10:19 (das waren die Auszeit-Spielstände) zurück und verlor recht deutlich 16:25 gegen Hamburgs Vizemeister. Im zweiten Durchgang wendeten wir jedoch das Blatt, führten von Beginn an und hatten mit dem 25:21- Sieg den Tiebreak erkämpft. Und der sollte so spannend werden, dass das Spielfeld am Ende von Zuschauern dicht umringt wurde. 5:8 lag der RSV beim Seitenwechsel hinten. Dann 9:12, schließlich hatten die Halstenbeker beim 14:9 Matchball. Der Aufschlag ging ins Aus -10:14 aus Rehnaer Sicht. Und wenn die Hamburger nun dachten, sie seien trotzdem bereits durch, haben sie nicht mit den starken Nerven der Rehnaer gerechnet. Kapitän Jupp, er ist mit gerade 15 Jahren der Älteste im Team, zeigte Nerven wie Drahtseile und drosch einen harten Aufschlag nach dem anderen zum Gegner. Mit einem Doppelblock von Luca und Finn punkteten wir zum 11:14, Hoffnung kam auf: Das könnte vielleicht noch was werden???. Eine gegnerische Netzberührung beim Hamburger Angriff brachte den 12. Rehnaer Punkt. Gut gesehen, Schiri! Den nächsten Halstenbeker Angriff wehrte Jupp erfolgreich ab und brachte den Ball sauber nach vorn, wo Nicki mit einem klasse Meterpass Luca einsetzte, der als unser stärkster Angreifer den Ball unerreichbar aufs gegnerische Parkett zum 13:14 schlug. Halstenbek versuchte, mit einer Auszeit den Lauf der Rehnaer zu unterbrechen, doch auch der nächste gegnerische Angriff wurde abgewehrt und Luca punktete erneut mit hartem Angriffsschlag zum Ausgleich. UnserTeam samt zuschauenden Eltern jubelte über vier abgewehrte Matchbälle. Was für ein Spiel! Nun folgten Jupps Aufschlag-Ass und der erste eigene Matchball. Die gegnerische Annahme wackelte wieder und der Rehnaer Doppelblock ließ den Ball nicht durch - 16:14 -Sieg und Einzug ins Halbfinale! Damit hatte das Team die Vize-Landesmeister der beiden anderen Bundesländer besiegt :-) Von der nervenstarken Aufholjagd meiner Jungen war ich natürlich mächtig begeistert, denn endlich haben sie selbst einmal erlebt, dass ein 10:14-Rückstand im Tiebreak noch nicht das Spielende bedeutet! Ich hatte dem Team ja erst im letzten Training am Freitag von dem Coup vor 9 Jahren erzählt, als das damalige RSV-U16-Team mit Thomas, Freddy, Marten, Dominik, Ludwig, Malte und Leon (man sieht sie auf der HP auf der Intro-Seite) im Halbfinale der NDM ein 8:14 mit ganz starkem Kampfgeist in einen Sieg umgewandelt hatte (und sich damit für die DM in Mühldorf qualifiziert!) - und jetzt reißen die 2004/5er selbst einen Tiebreak herum und wehren fünf gegnerische Matchbälle ab. Im Volleyball ist eben wirklich ganz viel möglich, wenn man nur die Nerven behält, gut weiterspielt, an sich glaubt und Kampfgeist zeigt!. Da bin ich echt stolz auf meine Jungs, denn jetzt sind wir doch immerhin bester Vize-Landesmeister der Nordregion! Der Rest würde nun Bonus sein. Das Halbfinale gegen die starke Spielgemeinschaft TSB Flensburg/SV Adelby, die am Vortag immerhin den Schweriner SC im Spiel um den Staffelsieg der anderen Gruppe mit 2:1 geschlagen hatte, gewann der Titelaspirant 2:0. Das Spiel um Platz 3 bestritt der RSV abermals gegen Hamburgmeister HTBU (0:2 gegen Schweriner SC im Halbfinale) und beendete mit immerhin 21 und 20 Punkten und einem tollen 4.Platz die NDM - den konnte uns schließlich keiner mehr nehmen. Die Luft war jetzt raus bei uns, denn 5 Spiele auf hohem Niveau in 2 Tagen ist doch eine ganz schön anstrengende Sache für die 13- bis 15-Jährigen (Luca wird demnächst 15, ansonsten sind die Jungen ja größtenteils erst 13) gewesen. Mit dem Abschneiden können wir super zufrieden sein und haben unser Bundesland sehr gut vertreten. Im Finale wurde dann der MV-Landesmeister SSC lautstark angefeuert, der in einem sehr umkämpften Spiel gegen Flensburg die Revanche schaffte und mit einem knappen Tiebreak-Sieg Norddeutscher Meister wurde.
Ergebnisse Norddeutsche Volleyball-Regionalmeisterschaften U16:
1. Schweriner SC
2. TSB Flensburg/SV Adelby
3. HAT Barmbeck-Uhlenhorst
4. Rehnaer SV
5. Halstenbeker TS
6. Kieler TV
Rehnaer SV (Teamfoto):
hinten v.l.: Jonas Reinhold, Jupp Nachtigall, Dominik Riedel, Ben Baasner, Luca Niemann
vorn v.l. Finn Münster, Jakob Freiwald, Leon Seehase, Johann Fickel
noch mehr Fotos findet ihr hier>>>>>Facebook
|