Das Sportjugendländertreffen fand vom 29.9.-3.10.2007 in Lindow/ Brandenburg statt.
Kleine Vorgeschichte:
Im Juni bekam ich die Ausschreibung dazu von der Sportjugend NWM und hab natürlich gleich gedacht: Das wär doch mal was!!! Hab mich also schnell als Interessent gemeldet. Schließlich gibt es für junge Volleyballer viel zu wenig Spielmöglichkeiten, und dann noch soviel Drumherum... Etwas später erfuhr ich dann von dem Teilnehmerbeitrag: 65€ - ohje... Also erstmal auf Sponsorensuche - aber niemanden gefunden (KIK, plaza, Fielmann in HH - alle gaben supernette Absagen). Ok, gleich in den ersten Schultagen die Elterninfo rausgeschickt, mit ein paar motivierenden Worten dazu - und "Hurra", die Eltern waren bereit, den Beitrag zu zahlen und auch das Fehlen in der Schule (ganze 2 von insgesamt 5 Tagen) zu akzeptieren. Nun kann also nichts mehr schiefgehen, denn auch der Schulleiter fand das Projekt gut. Falsch gedacht: Einige Lehrer waren der Meinung, man müsse die notwendige Schulfreistellung dazu nutzen, Schüler zum besseren Lernen zu bewegen. So durfte also Johannes von der Schule aus nicht mit. Plummms... (=für mich pädagogisch "besonders wertvoll")
Hauptteil
Wir fuhren also mit gerade mal 6 Spielern los. Wer sich im Volleyball nicht so auskennt: 6 Spieler gehören zu einem Team. Es durfte sich also niemand verletzen. Zum Glück haben wir das auch geschafft, der Wettkampf hat Spaß gemacht und hatte gutes Niveau
Sportjugendländertreffen (kleine Aufklärung dazu)
Das Sportjugendländertreffen wurde 1995 von der Deutschen Sportjugend ins Leben gerufen. Zielgruppe sind Jugendliche aus unterschiedlichen Bundesländern zwischen 14 und 17 Jahren - das Alter, in dem viele Jugendliche dem Sportverein aus verschiedenen Gründen den Rücken kehren.
Im aktuellen 6-Jahres-Zyklus beteiligen sich die Sportjugend Bayern, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Abwechselnd ist jede Sportjugend einmal Gastgeber, im Jahr 2007 Brandenburg. Auch die Teilnahme der Fachverbände rotiert, d.h. die Auswahl wird jedes Jahr neu vorgenommen.
In diesem Jahr entsendeten die 6 Landesverbände ihre Delegation in den Sportarten Fußball (Mädchen), Volleyball (Jungen), Rettungsschwimmen, Karate, Badminton und Fechten. Das Ländertreffen geht über den sportlichen Vergleich weit hinaus. Ziel der jährlichen Veranstaltung ist das Schüren des sportlichen Gedankens – Sport eint.
Während des Treffens führten die Jugendlichen Wettkämpfe in ihren Sportarten durch, stießen aber auch auf Sportarten, zu denen sie bisher häufig noch keinen Kontakt hatten.
Die fünf Tage des Sportjugendländertreffens, das traditionell um den 3. Oktober stattfindet, sind immer in einen An- und Abreisetag, Wettkampftag, Workshoptag und Exkursionstag gegliedert.
Exkursionstag
Ja klar entschieden wir uns für den Filmpark Babelsberg (Sanssouci stand noch zur Auswahl, wir sahen es immerhin beim Vorbeifahren). Haben auch fast alle Shows "mitgenommen", z.B. Studio 1- Live-Show, Stuntshow. Und alle Spielplätze *grins* Dass Walter aber auch so schreckhaft ist???
Wettkampftag
6 Teams, 2 Staffeln. 8:30 Uhr gings los (da nachmittags ja andere "wettkämpfen" wollten noch in der Halle). Aber da wir 7 Uhr Frühstückszeit hatten, war das voll ok.
Und gelernt haben die Jungs hier übrigens auch (!!!), erst Theorie Läufersystem (Läufer 1,6 und 5), und dann das Umsetzen in die Praxis. Jungs, auch wenn ich mal gemeckert haben sollte (???) bzw. laut werden musste (naja, Aufstellungsfehler bringen nunmal einen Punkt für den Gegner, und da muss man halt schnell reagieren...): Ihr habt das echt gut hingekriegt fürs erste Mal! Habs auf dem Video nochmal verfolgt, war schon ganz ordentliche Bewegung im Team, auch wenn der eine oder andere dem Zuspieler Chrischi im Weg stand oder ihm die Konzentration für nen guten Pass genommen hat - im Großen und Ganzen hats schon gut geklappt mit Anlauf und Block usw. und wir können jetzt darauf aufbauen. Nur paar mehr scharfe oder auch nur gelungene Aufschläge hätten kommen müssen - grad gegen Sachsen - Anhalt, die ja in der Annahme echt grottig waren.
Gegen Thüringen 2:0, gegen Sachsen-Anhalt 1:2. Da hätten wir mit guten Aufschlägen den Sack zumachen können und Staffelerster werden. So wurden wir 2. und mussten gegen Hamburg als Dritten der anderen Staffel ran. Leicht 2:0 gewonnen, aber nun folgte im Halbfinale der 1. der anderen Staffel (dem wären wir als Staffelerster aus dem Weg gegangen) - Brandenburg. Im ersten Satz klare Sache für den Gegner, aber im 2. hielten wir doch sehr gut mit (und verloren trotzdem). Jedenfalls hatten die Brandenburger als späterer Sieger ihr spannendstes Spiel gegen uns. Gegen Bayern um Platz 3 nochmal ein sehr schönes Spiel, spannend für alle mit knappen Ergebnissen. Und gewonnen - also Platz 3 bejubelt Das Finale dann Brandenburg - Sachsen-Anhalt war sehr einseitig. Da konnte man sehen, was wir mit ordentlichen Aufschlägen hätten schaffen können in der Vorrunde...
Der Nachmittag: Wir schauten v.a. bei Karate zu. Viele schmunzelnde Gesichter bei den vielen unwissenden Zuschauern... Zuerst lief da die Pantomime ab Ja ok, ein bisschen akustisch unterlegt mit Stöhnen, Bellen oder Schreien. Aber sehr engagiert, oft synchron, mit erstaunlicher Konzentration und Selbstbewusstsein bei den Akteuren Doch irgendwo konnte man die Ergebnisse der Mattenrichter (oder wie heißen die Schiris da?) meist nachvollziehen, und später wusste man manchmal sogar, worum es hier eigentlich ging. Nur: warum haben sich die Verlierer immer so gefreut??? Interessanter waren dann die richtigen Kämpfe, wobei man mit manchen Mädels doch Mitleid haben musste (es gab Tränen! Schmerz-Tränen!!! So ein böser Sport...)
Badminton war auch interessant, v.a. die Technik der Aufschläge und wie die Profis das so hingekriegt haben, wenn sie im Doppel hintereinander standen.
Auch beim Fechten schauten wir vorbei, belächelten die "Katze" und setzten uns kurzzeitig dem nervenden Tuuuut- tuuut- tuuuut aus. Man, wenn das nicht gewesen wär, hätten wir gern länger zugeschaut, aber unsere Ohren....
Workshoptag
Vormittags obligatorisch, nachmittags fakultativ. Walter und die 3 Martins hatten Tischfußball ausgewählt - naja, bestimmt wegen der Bewegung, die man da hat. Und Frank und Chrischi Rasenfußball, weil sie das ja sonst NIE spielen (ok, war Kunstrasen, den gibt es in Rehna, Vitense oder Köchelstorf ja wirklich nicht). Aber bestimmt wählten sie das aus wegen der Mädchen (die sich NACH ihnen in der Liste eingetragen haben). Beim Schussschärfemessen setzten beide ihre Bälle erstmal über den hohen Fangzaun aufs entfernte Hallendach (der schöne 90€-Ball!!!! - die Mädels organisierten aber ganz lieb das Herunterholen), bevor Chrischi dann 107 und Franky 105 km/h schafften (als die Anzeige endlich mal anzeigte)
Man hätte auch Turmklettern, Skating, Streetfußball (die haben aber erstmal 1 Stunde lang aufgebaut), Volleyball (da waren fast nur Anfänger aus den anderen Sportarten, aber die waren SEHR eifrig dabei und Volleyball war immer ausgebucht >>>sonst noch Fragen????), Bowling, Inliner-Hockey, Karate (da haben sie Selbstverteidigung geübt), Fechten (tuuuut) auswählen können, oder auch - wie unsere Jungs am Nachmittag - Schwimmen und Badminton.
Die Abende...
...waren eigentlich immer lustig und lang. Begonnen haben sie aber immer mit Volleyball
Die Unterkunft...
...im Sport - und Bildungszentrum war ganz komfortabel, auch wenn wir nur im Jugendherbergsteil wohnten ( 3 Mann im Zimmer). Nur die Türen krachten zur Schlafenszeit (Nachts??? Morgens???) immer so doll ...Und wer war doch gleich aus dem (Doppelstock-) Bett gefallen???
Das Essen
Da wurden wir ganz schön verwöhnt. Wahlessen mittags, immer leckeres Salatbuffet (hab gestaunt, dass so viele Salat gegessen haben Was vergessen??? Sogar die Lunchpakete waren recht ok (bis auf das durststillende Leitungswasser)
Der Abschlussabend
Es ging gleich gut und laut los: Alle Delegationen mussten ja zeigen, wer wo saß. Neben uns also Hamburg - jaajaa... (wie hieß das Karatemädel doch gleich, Chrischi??? ) Siegerehrungen in Mengen (Karate....), wir auch mit Platz 3 vorn dabei und schöne Medaillen und Urkunden abgeholt. Dann die Länderbeiträge, das war auch sehr lustig. Und alle machten mit!!!! Kennt man von der heutigen Jugend ja eigentlich gar nicht, oder? Später leckere Roster (das sind Thüringer Bratwürste, auf dem "Rost" gegrillt - mmmmh!!!) für alle - als Dankeschön der Thüringer an die Gastgeber. Und dann wars auch schon Mitternacht und die Disco ging los. Und neue Bekanntschaften gabs auch noch, ich sag da nur DANIELA
Fazit
Ich bin froh, dass ich mich so für die Teilnahme an diesem Event eingesetzt habe, denn das war es wirklich Wert... Ein Lob nochmal an alle Organisatoren, ihr habt sehr gute Arbeit geleistet!!!
Schade, dass für einige Leute der außerschulische Sport nur dann wichtig ist, wenn man ihn als Mittel der Erpressung einsetzen kann (so kommt es zumindest bei mir an) - bei Pilze suchen und zeichnen wurde auf jeden Fall wesentlich weniger Trara gemacht... warum auch immer (damit sage ich NICHT, dass ich etwas dagegen habe, aber ich hätte da gern Gleichberechtigung gesehen)
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