Mein Bericht an die SVZ:
Mit großem Ehrgeiz fuhr das U18 – Volleyballteam des Rehnaer SV zu den Landesmeisterschaften nach Greifswald. „Wir wollen zu den Norddeutschen Meisterschaften!“ war der einheitliche Tenor der 13-16-jährigen Jungen. Dafür mussten sie allerdings im Feld der 5 qualifizierten Vereine die Silbermedaille erkämpfen – denn dass der Schweriner SC als Bundesstützpunkt Landesmeister und Goldmedaillengewinner werden würde, war keine Frage. Erst- und Zweitplatzierter der Landesmeisterschaften vertreten Mitte März bei den Norddeutschen Meisterschaften in Eutin unser Bundesland.
Gespielt wurde auf 2 Spielfeldern im Modus Jeder gegen Jeden, und gleich das erste Spiel sollte ein ganz wichtiges sein, denn hier traten der Zweite (RSV) und Dritte (ESV Turbine Greifswald) des im Dezember ausgespielten Landespokals gegeneinander an. Auch die Greifswalder hatten sich viel vorgenommen, und RSV-Trainerin Heike Grevsmühl plagten gemischte Gefühle. Hatte sie doch erst am Tag zuvor bei der U14 erlebt, dass mit „wackelnden“ Spielernerven vieles möglich ist. Aber sie wusste auch, dass ihr Team sehr gut trainiert hat und sehr stark ist.
Wie ihr Stammsechser dann im ersten Satz agierte, erfüllte sie mit großem Stolz. Zuerst einmal klappte die Annahme sehr gut, sodass Zuspieler Dominik Klinder seine Angreifer sehr variabel einsetzen konnte. Allen voran Spielführer Thomas Fickel, der wieder auffallend stark in allen Spielbereichen agierte, dem aber seine Mitspieler kaum nachstanden. Besonders freute sich die Trainerin auch über ihren jüngsten Stammspieler auf dem Feld, den 14jährigen Leon Wallenta, der sehr gute Annahmen zum Zuspieler brachte und am 2,35m hohen Netz ohne Angst agierte. Die Rehnaer schafften es, schnell eine Führung zu erspielen und den Satz unerwartet klar zu gewinnen. Dass dies eine sehr geschlossene und kämpferische Mannschaftsleistung bis zum klaren 25:14 - Satzsieg war, bewies der letzte Spielzug: Nach einer schönen RSV - Sprungaufgabe prallte der Greifswalder Angriffsschlag vom Rehnaer Doppelblock ins Seitenaus. Dort konnte der RSV-Zuspieler den Ball gerade noch erreichen und irgendwie ins Feld zurück spielen, wo ihn Freddy Kähler mit einem schönen Hechtsprung wieder ins Spiel zurück brachte. Greifswald wehrte dann den Ball zu dicht ans Netz ab und spielte ihn ohne Druck auf die RSV-Seite, wo ein guter Angriff aufgebaut wurde. Diesen konnten die Greifswalder zwar abwehren, doch ihren Angriff blockten Marten Oberpichler und Ludwig Oldenburg mit einem sehr gut gestellten Doppelblock zum Satzsieg ab.
Mit dieser klasse Mannschaftsleistung hatte sich das RSV-Team ordentlich hochgepuscht und wollte nun keinesfalls im 2.Satz nachlassen. Doch die Greifswalder wollten es auf dieser hohen Niederlage natürlich nicht beruhen lassen. Spielerfahren durch die Teilnahme am Spielbetrieb der Männerliga (Landesklasse Ost) hatten sie sich vom Schock des „Überrolltwerdens“ schnell erholt und hielten sich bis zum zweiten Drittel des Satzes fast gleichauf. Doch am Ende setzte sich der RSV-Sechser ab und hatte mit dem 24:20 Matchball. Jedoch wurde es noch einmal ganz spannend, da die Klosterstädter in dieser Spielphase leider etwas nachlässig in Block und Abwehr agierten – und prompt war Greifswald wieder da (24:24). Doch den nächsten Greifswalder Aufschlag konnte der RSV sauber abwehren und mit dem Angriff punkten. Ganz mutig schlug Landesauswahlspieler Ludwig Oldenburg einen harten Aufschlag, Greifswald gelang die Annahme nicht und die RSV-Volleyballer konnten endlich über ihren Sieg jubeln.
Die nächsten Spiele gegen die Mannschaften des SV Warnemünde und des Doberaner SV gewann der RSV deutlich 2:0. Hier gewährte die Rehnaer Trainerin den mitgereisten 4 Auswechselspielern große Spielanteile zur Vorbereitung auf weitere Wettkämpfe, denn gute und spielerfahrene Wechselspieler sind sehr wichtig für das Bestehen von Wettkämpfen. Fast alle Wechselspieler sind U16- Spieler, die Anfang März ihre Landesmeisterschaften bestehen sollen. Aber auch in den anderen Mannschaften helfen jüngere Spieler v.a. des Jahrgangs 1997 aus, um einen Wettkampfbetrieb insbesondere in kleineren Vereinen überhaupt erst möglich zu machen. Doch selbst der Schweriner SC mit seinem riesigen Einzugsgebiet hat nicht genügend „reine“ U18 – Spieler (das sind die Jahrgänge 1995/96).
Gegen die Schweriner ging es im letzten Spiel. Hier standen den Rehnaern Thomas Fickel, Ludwig Oldenburg und Leon Wallenta (der seit Dezember zum Kader der neu gebildeten U16- Landesauswahl gehört) ihre Landesauswahl-Mitspieler gegenüber, mit denen sie jeden Donnerstag in Schwerin gemeinsam trainieren. Deren Trainer Marco Liefke wollte auch nichts anbrennen lassen und setzte in diesem Spiel durchgängig seine Stammsieben (mit Libero) ein. Entsprechend gefährlich war das SSC-Spiel, geprägt von sehr variantenreichen und scharfen Angriffen, die es dem Rehnaer Block sehr schwer machten, sich gut zu positionieren. Doch für den kleinen Rehnaer SV sollte es in diesem Spiel auch nur heißen, sich mit einer kämpferischen Leistung ordentlich zu präsentieren. Im ersten Satz ließen sich die Rehnaer Volleyballer jedoch sehr schnell entmutigen und vergaßen ihre Stärken und ihren Kampfgeist. Erst nach einer aufrüttelnden Trainer-Ansage vor dem 2.Satz kämpften sie sich wieder ins Spiel und zeigten auch sehr gute Aktionen gegen den Favoriten. Trotzdem gewann der SSC auch diesen Satz klar und damit das Spiel 2:0.
Doch die RSV-Volleyballer hatten ihr großes Ziel erreicht. Stolz ließen sie sich bei der Siegerehrung die Silbermedaille umhängen. Nun heißt es, weiter fleißi zu trainieren und noch einige Schwächen abzustellen, um bei den Norddeutschen Meisterschaften gegen die Landesmeister und Vize der anderen nördlichen Bundesländer eine Chance zu haben.
Ergebnisse Landesmeisterschaften U18 männlich:
- Schweriner SC
- Rehnaer SV
- ESV Turbine Greifswald
- SV Warnemünde
- Doberaner SV
hinten v.l. Jannes L.Torner, Marten Oberpichler, Thomas Fickel. Dominik Klinder, Ludwig Oldenburg, Leon Wallenta
vorn v.l.: Albert Bieletzki, Maurice Schwartz, Malte Oberpichler, Freddy Kähler |