Mein Artikel an die SVZ:
„Mit dem Schweriner SC und dem Rehnaer SV setzten sich die Mannschaften durch, die in ihren Reihen die spielerfahreneren Jungen hatten.“ – So Ausrichter Jochen Widra vom ESV Turbine Greifswald zum Verlauf der Landespokalrunde der U16 – Volleyballer.
Über diese Einschätzung konnte sich die RSV-Trainerin Heike Grevsmühl freuen, denn in Wirklichkeit spielten in ihrem Team mit Maurice Schwartz – dem einzigen Spieler des Jahrgangs 1998 – und Thore Oberpichler nur 2 Jungen, die in der letzten Saison schon Spielerfahrung auf dem großen Feld gesammelt hatten. Mit der Leistung der beiden 13Jährigen war die Trainerin sehr zufrieden. Denn wie Maurice und Thore ihren Mitspielern halfen beim Zurechtfinden auf dem Großfeld und dabei auch noch selbst erfolgreich blockten und angriffen, das war schon großartig. Zudem hatte Thore auch noch ungewöhnlichen doppelten Einsatz, denn er war zugleich als Zuspieler aus dem Hinterfeld und Angreifer, sobald er ins Vorderfeld rückte, aktiv.
Auf diese Variante greift die Trainerin gern zurück, wenn es vom kleinen aufs große Feld geht und dort noch wenige „Spezialisten“ am Werk sind. Denn auf dem kleinen Feld – also bis zur U14 – darf es noch keine Spezialisierung im Volleyballspiel geben. Was bedeutet, alle Spieler müssen auf jede Position wechseln und dort bleiben, also angreifen und zuspielen.
Ab der U16, also dem Sechserfeld, wird spezialisiert, um die bis dahin herauskristallisierten Stärken der Mannschaft zur Geltung zu bringen. So galt es beim RSV, dass mit Maurice und Thore die spielerfahrenen und zugleich größten Spieler des Teams die Hauptblockarbeit leisteten und somit als Vorderspieler immer in die Mittelposition wechselten.
Auch übernehmen ab der U16 diejenigen Spieler mit dem besten Ballgefühl, die aber auch sehr schnell sein müssen, das Zuspiel. Diese Aufgabe wird immer anspruchsvoller, je variabler die Spieler angreifen können. Für die Zuspieler ist die Position 2 bzw. 1 (Hinterfeld) vorbestimmt. Somit ergibt sich dann ganz viel Lauferei im Sechserfeld, denn bevor der Ball ins Spiel gebracht wird, muss das Team in einer bestimmten Aufstellung stehen. Erst mit dem Aufschlag dürfen die Positionen gewechselt werden. Hinzu kommt, dass man wissen muss, wann man sich vom Netz löst, welche Aufgaben Hinterfeldspieler haben oder was „Dankeball“ bedeutet.
„Kommen junge Spieler neu aufs Großfeld, muss man als Trainer ganz viel reden und hoffen, dass sich die Spieler konzentrieren und mitdenken und die Erklärungen umsetzen und man dann nicht alles 10x wiederholen muss“, erklärte die Trainerin den mitgereisten Vätern. Das verlangt sehr viel ab von den jüngsten Spielern ihres Teams, die eigentlich im U13 – bzw. U14-Feld zuhause sind. Sie spielen schon bei den Großen mit, weil es nicht genügend Spieler der U16-Jahrgänge 1998/99 gibt und sie in ihrer Altersgruppe die besten Leistungen zeigten. Auch dürfen sie keine Angst haben, wird doch in der U16 schon recht ordentlich geschmettert, geblockt und aufgeschlagen.
Doch eigentlich haben dieses Problem mit dem Zurechtfinden auf dem 9x9 – Meter – Feld alle Nachwuchstrainer. Deshalb beschlossen diese auch den Modus von 3 Sätzen je Spiel, um den jungen Volleyballern viele Spielmöglichkeiten zu geben. Und man merkte: Je länger das Turnier lief, desto sicherer wurden sie. Auf jeden Fall hatten die 11jährigen RSV- Spieler Lucas, Marvin und Jonas ihre Laufwege verstanden und sich gut in ihre Mannschaft einbringen können. Florian und Hendrik, beide Jahrgang 1999 und somit „echte“ U16-Spieler, gelang es trotz fehlender Großfelderfahrung, mehr Verantwortung in der Annahme, Block und im Angriff zu übernehmen und das umzusetzen, was sie im gemeinsamen Training mit den U18-Spielern seit Ende der letzten Saison gelernt haben.
Mit dem Turnierergebnis waren die Rehnaer schließlich sehr zufrieden: 3:0 gegen SV Warnemünde und ESV Turbine Greifswald, 0:3 gegen den Schweriner Sportclub.
Mal sehen, wie sich die Teams bis zum Landespokalfinale am 16.12. in Warnemünde weiterentwickeln. Für den RSV steht im Mittelpunkt, das schnellere Lösen vom Netz und genügend Anlauf nehmen für den Angriffzu üben und den Zuspieler - Lucas ist dafür vorgesehen - auszubilden.
P l a t z i e r u n g
1. Schweriner SC
2. Rehnaer SV
3. ESV Turbine Greifswald
4. SV Warnemünde
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